Hans-Böckler-Schule / Frankfurt a. M.

Hans Böckler

1875-1951

Politiker und Gewerkschaftsfunktionär

1875

26. Februar: Hans Böckler wird in Trautskirchen/Mittelfranken als Sohn eines Kutschers geboren.

Böckler wächst in Fürth auf und erlernt das Goldschlägerhandwerk.

1894

Eintritt in die »    Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)und in den Deutschen Metallarbeiterverband (DMV).

Als Autodidakt eignet er sich ein vielseitiges Wissen an und ergänzt in Abendkursen der Gewerkschaft seine Kenntnisse in Mathematik und Buchführung.

1897-1899

Wehrdienst im »    Kaiserreich.

1899

Vorsitzender des Fürther Gewerkschaftskartells.

1902

Vorstandsmitglied der Allgemeinen Ortskrankenkasse Fürth.

Wahl in den Stadtrat von Fürth.

Wegen Teilnahme an den gewerkschaftlichen Maifeiern, die er mitorganisiert, verliert er seinen Arbeitsplatz.

1903

Hauptamtlicher Gewerkschaftsfunktionär an der Saar.

1905

Als Gewerkschaftsfunktionär gelingt ihm die Vereinigung der luxemburgischen Metallarbeiterorganisation mit seinem Verband.

1908

Mitarbeiter des Metallarbeiterverbandes im Bezirk Frankfurt/Main.

1910

Leitung des Metallarbeiterverbandes Schlesien mit Sitz in Breslau.

1912

Mitarbeit in der Berliner Zentrale des Metallarbeiterverbandes.

Mitarbeit in der Berlin Redaktion der Metallarbeiterzeitung.

1914-1916

Kriegsdienst im »    Ersten Weltkrieg.

1916

Bei einem Einsatz als Unteroffizier an der Ostfront wird Böckler schwer verwundet. Dienstuntauglich wird er aus dem Kriegsdienst entlassen. Er widmet sich sofort wieder der Gewerkschaftsarbeit.

1918

15. November: Nach dem Generalabkommen zwischen den Unternehmerverbänden und Gewerkschaften wird Böckler von »    Carl Legien zum Sekretär der neugegründeten "Zentralarbeitsgemeinschaft der industriellen und gewerblichen Arbeitgeber und Arbeitnehmer Deutschlands" ernannt. Er tritt von diesem Posten zurück, nachdem er seine sozialpolitischen Vorstellungen nicht verwirklichen kann.

1920

Bevollmächtigter des Deutschen Metallarbeiterverbandes in Köln, wo seine besondere Sorge der gewerkschaftlichen Bildungspolitik gilt.

1924-1928

Stadtverordneter der SPD in Köln.

1927

Wahl zum Bezirksleiter des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) Rheinland und Westfalen-Lippe mit Sitz in Düsseldorf.

ab 1928

Mai: Nach den Reichstagswahlen wird Böckler Mitglied der SPD-Reichstagsfraktion.

1933-1945

Nach zweimaliger Verhaftung durch die »    Nationalsozialisten taucht Böckler im Bergischen Land unter.

1944

Nach dem »    Attentat vom 20. Juli wird Böckler wegen illegaler Gewerkschaftsarbeit gesucht. Ein NS-Bauernfunktionär rettet ihn vor der Entdeckung.

1945

Unmittelbar nach Kriegsende organisiert Böckler die Neugründung des »    Gewerkschaftsbundes im Rheinland und in Westfalen.

1947

22.-25. April: Auf dem Gründungskongress des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) der »    britischen Besatzungszone Wahl zum 1. Vorsitzenden.

Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtages.

Mitglied einer internationalen Gewerkschaftskommission für Fragen des »    Marshallplans.

1948

Anlässlich seines 73. Geburtstages wird Böckler die Ehrendoktorwürde der Universität Köln für seine "Lebensarbeit für das Wohl des deutschen Arbeiters" verliehen.

1949

13. Oktober: Mit der Gründung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in München gelingt ihm die Überwindung der gewerkschaftlichen Zersplitterung der »    Weimarer Zeit. Lediglich die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) schließt sich nicht dem neuen Dachverband an. Böckler wird zum 1. Vorsitzenden des DGB der Bundesrepublik Deutschland gewählt.

Dezember: Wahl zu einem der sechs Vizepräsidenten des "Internationalen Bundes freier Gewerkschaften" in London.

Förderer der Ruhrfestspiele.

Gründer des Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts der Gewerkschaften.

1951

25. Januar: Bundeskanzler »    Konrad Adenauer und der DGB-Vorsitzende Böckler einigen sich über die paritätische »    Mitbestimmung im Montanbereich.

16. Februar: Hans Böckler stirbt in Köln.

1977

Gründung der Hans-Böckler-Stiftung, einer gemeinnützigen Stiftung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

(db/iz)

Quelle: http://www.hdg.de/lemo/html/biografien/BoecklerHans/index.html